Es geht los!

1. November 1918

In der Nacht zum 1.November lief das III. Geschwader mit fünf Schiffen und über 5000 Mann Besatzung im Kieler Hafen ein. Geschwaderchef Kraft erstattete dem Gouvernement in Kiel Bericht und bat um Unterstützung bei Disziplinarverfahren. Den übrigen Mannschaften wollte man großzügigen Urlaub geben. Kiel war zu diesem Zeitpunkt von Truppen und Rüstungsarbeitern überfüllt. Deshalb stimmte das Gouvernement nur widerwillig zu: Man sah in der Anwesenheit des Geschwaders eine potentielle Gefahr. Die Freigänger wurden überwacht, um eventuelle Unruhen verhindern zu können. Etwa 250 Matrosen nutzten den Landurlaub und versammelten sich im Gewerkschaftshaus in der Fehrstraße (heute Legienstraße), um ihre Lage zu beraten. Sie fürchteten sich vor einem weiteren Auslaufbefehl und besprachen eventuelle Gegenmaßnahmen. Außerdem beschloß man, die Forderung nach Freilassung der Inhaftierten zu erheben. Bereits am folgenden Tag sollte eine weitere Versammlung stattfinden. Dieses Vorhaben blieb jedoch nicht geheim.

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Foto links: Gewerkschaftshaus in der Legienstraße

Foto rechts: Tirpitz-Mole